Dieser Satz, den mir eine Freundin sagte, war wie ein Schlusspunkt, der längst überfällig war. Es gibt Momente, in denen wir uns quälen, weil wir verzweifelt versuchen, eine Verbindung zu retten, einen Dialog herzustellen, etwas zu klären. Und wir merken nicht, dass wir gegen eine Wand laufen.
Im Coaching erlebe ich oft genau diese Momente mit meinen Klient:innen. Die Frage, ob man dranbleiben oder loslassen sollte, ist eine der schwersten – egal, ob es um Beziehungen, Konflikte oder berufliche Situationen geht. Denn der Reflex ist fast immer derselbe: „Ich muss es nur besser machen, dann klappt es.“ Wir hoffen, dass genug Geduld, Klarheit oder Liebe alles möglich machen. Und manchmal stimmt das auch. Aber nicht immer.
Es gibt Beziehungen und Situationen, die den Kampf wert sind – wenn echte Bereitschaft auf beiden Seiten spürbar ist, auch wenn es schwierig bleibt. Doch genauso oft erlebe ich Menschen, die sich an Türen aufreiben, die der andere längst verschlossen hat. Kein Mensch kann einen Dialog allein führen. Kein Wort der Welt kann jemanden erreichen, der nicht bereit ist, sich berühren zu lassen.
Manchmal bedeutet Loslassen nicht Aufgeben, sondern Akzeptieren. Es ist kein Scheitern, sondern eine Befreiung. Frieden finden wir nicht, indem wir uns an jemandem abarbeiten, der uns nicht begegnen will. Er entsteht (auch wenn’s abgedroschen klingt) in uns, wenn wir die Illusion loslassen, dass Heilung ausgerechnet dort möglich ist, wo unser Schmerz entstanden ist.
Das ist eine schwere, aber wichtige Erkenntnis: Manchmal ist die klügste Antwort keine Antwort. Nicht aus Härte, sondern aus der leisen Einsicht, dass nichts mehr zu sagen ist. Manche Türen bleiben verschlossen – und das ist in Ordnung. Denn Verbindung kann nur entstehen, wenn beide bereit sind, sich darauf einzulassen. Wo das nicht der Fall ist, liegt unsere Aufgabe nicht im Kämpfen, sondern im Loslassen. Und genau darin finden wir unseren Frieden.