Wie nonverbale Kommunikation oft lauter spricht als Worte.
In Verhandlungen und Konflikten denken wir oft, dass es auf die richtigen Worte ankommt. Doch die nonverbale Kommunikation spielt häufig eine größere Rolle. Körperhaltung, Mimik und Gestik senden Botschaften, die das Gesagte überlagern können – manchmal subtil, manchmal klar wie ein „rosa Elefant im Raum“.
Ich erlebe es oft, wie unausgesprochene Signale Gespräche prägen. Oft liegt ein nicht benannter Konflikt in der Luft, den alle spüren, aber niemand ausspricht. In diesen Momenten wird die Körpersprache entscheidend: Ein verschränkter Arm, ein abgewandter Blick oder eine angespannte Haltung verraten oft mehr als Worte.
Was uns häufig nicht bewusst ist: Nonverbale Signale wirken unbewusst und formen, wie wir Gesagtes deuten. Ein „Ja“, begleitet von verschränkten Armen und gesenktem Blick, fühlt sich selten wie ein echtes Einverständnis an. Diese Diskrepanz zwischen Worten und Körpersprache schafft Verwirrung und beeinflusst den Prozess.
Die Kunst besteht darin, diese Signale zu erkennen und anzusprechen. In der Mediation ist es entscheidend, Raum für das Unausgesprochene zu schaffen. Wenn ich spüre, dass etwas nicht stimmt, stelle ich oft eine offene Frage: „Was beschäftigt Sie gerade?“ Oder ich weise auf die Körpersprache hin: „Ich sehe, dass Sie die Arme verschränken – wie geht es Ihnen mit dem Thema?“
Solche Interventionen wirken klein, öffnen aber den Raum für tiefere Gespräche. Indem wir das Unausgesprochene ansprechen, schaffen wir einen Rahmen, in dem sich alle sicherer fühlen, ihre echten Gefühle zu äußern.
Letztlich ist es oft der „rosa Elefant im Raum“, der den Fortschritt blockiert. Ihn sichtbar zu machen und über ihn zu sprechen, kann der Schlüssel zu erfolgreichen Ergebnissen sein. Nonverbale Kommunikation bietet ständig Hinweise – wir müssen nur lernen, uns zu trauen, sie zu deuten.