Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind ein seltsames Geschenk. Sie gehören zu keinem richtigen Jahr – weder zum „Endlich geschafft!“ von Weihnachten noch zum überambitionierten „Ab jetzt wird alles besser!“ an Silvester. Es ist, als hätte die Zeit selbst beschlossen, sich auf die Couch zu werfen, während wir daneben sitzen, in Jogginghose, ein bisschen verwirrt und angenehm unproduktiv.
Was macht man mit Tagen, die nichts von uns wollen? Kalender? Abgehakt. Termine? Gibt es keine. Mahlzeiten? Wenn wir um 11 Uhr Kartoffelsalat essen, ist das dann Frühstück oder Mittagessen? Antwort: Ja. In dieser Zwischenzeit löst sich alles auf – Wochentage, Routinen, sogar unser Bedürfnis, irgendetwas Sinnvolles zu tun.
Und was bleibt? Ein Baum, der nadelt, Plätzchendosen, die wir aus Prinzip nicht wegräumen, und wir, die merken, dass diese Tage eigentlich überflüssig sind – und genau deshalb so gut funktionieren. Kein Streben, kein Schaffen, kein „Jetzt aber los!“. Stattdessen nur ein paar Stunden, in denen wir ein bisschen müde, ein bisschen zufrieden und ein bisschen stolz darauf sind, dass wir die letzte Flasche Glühwein gefunden haben.
Vielleicht sind diese Tage eine stille Erinnerung daran, dass es im Leben nicht immer darum geht, besser oder schneller zu werden. Manchmal reicht es, einfach nur da zu sein – mit einem halb zerbröselten Lebkuchen in der einen Hand und einer klebrigen Portion Zuckerwatte in der anderen – und der Freiheit, nichts anderes retten zu müssen.